Kapitalerträge sinnvoll besteuern.

Insbesondere reiche Menschen leben nicht von ihrem Arbeitseinkommen, sondern von Kapitalerträgen. Damit diese auch ihren Anteil an der Finanzierung des Staates zahlen benötigen wir eine neue Kapitalertragssteuer. Hier ist mein Vorschlag dazu:

1. Freibetrag bis 12.000 Euro: Alle Kapitalerträge bis zu diesem Betrag bleiben steuerfrei. Das bedeutet, dass Kleinanleger, die zum Beispiel Dividenden aus Aktien oder Zinsen auf Sparguthaben erhalten, von der Steuer befreit sind, solange sie den Freibetrag nicht überschreiten.

2. Fixe Steuersätze ab 12.000 Euro:

• Für Kapitalerträge zwischen 12.001 und 180.000 Euro gilt ein Steuersatz von 60%.

• Für Kapitalerträge oberhalb von 180.000 Euro wird ein Steuersatz von 80% angewandt.

3. Besteuerung des Welteinkommens: Alle Kapitalerträge, die deutsche Staatsbürger oder Personen mit regelmäßigem Aufenthalt in Deutschland weltweit erzielen, unterliegen der Steuerpflicht.

4. Keine Abschreibungsmöglichkeiten: Abschreibungen oder andere Formen der Reduzierung von Kapitalerträgen, wie sie bisher möglich waren, werden abgeschafft. Das bedeutet, dass die Steuer direkt auf den erzielten Bruttogewinn erhoben wird.

5. Breite Besteuerungsbasis: Alle laufenden Erträge und Veräußerungsgewinne werden besteuert – das umfasst Zinsen, Dividenden, Mieten, Ausschüttungen von Unternehmensgewinnen und Gewinne aus dem Verkauf von Vermögenswerten.

Vorteile der Reform

1. Entlastung kleiner Anleger: Der Freibetrag von 12.000 Euro ist eine echte Entlastung für alle, die kleinere Kapitalerträge haben. Menschen, die regelmäßig kleine Beträge investieren, können ihr Geld wachsen lassen, ohne dass der Staat direkt mitverdient. Das fördert die Eigenvorsorge und macht Investitionen attraktiver.

2. Stärkere Besteuerung von Großverdienern: Hohe Kapitalerträge werden durch die neuen Steuersätze stärker belastet. Dies sorgt für mehr soziale Gerechtigkeit, da diejenigen, die viel verdienen, auch mehr zur Finanzierung der Gemeinschaft beitragen.

3. Einfachheit und Transparenz: Durch die Abschaffung von Abschreibungen und Reduzierungsmöglichkeiten wird das Steuersystem einfacher und nachvollziehbarer. Es gibt weniger Spielraum für steuerliche Gestaltung, was die Verwaltung erleichtert und sicherstellt, dass alle fair besteuert werden.

4. Vermeidung von Steuerflucht: Die Besteuerung des Welteinkommens verhindert, dass Kapital ins Ausland verlagert wird, um Steuern zu sparen. Wer in Deutschland lebt oder deutscher Staatsbürger ist, wird unabhängig vom Ort der Erträge zur Kasse gebeten.

5. Signalwirkung für nachhaltige Investitionen: Durch die stärkere Besteuerung hoher Kapitalerträge könnten Anleger verstärkt in nachhaltige und langfristige Investitionen statt kurzfristiger Spekulationen investieren.